IKT 2014 Partnerschirm

Mein Haus ist ein Bethaus

In den Gemeinden der NAK-Süddeutschland liegen aktuell nicht nur die »Familien«, »SÜDINFOS« und »Wir Kinder« aus, sondern auch ein richtig schön oranger Werbeflyer »IKT 2014 Partnerschirm«. Das großartige Ereignis des Jahres 2014 noch einmal zum Greifen nahe! So verspricht es der Werbetext. Und das zum Schnäppchenpreis von 24,90 Euro zuzüglich Versandkosten. Warum er Partnerschirm heisst ist allerdings nicht ersichtlich. Soll auf die Geschäftspartnerschaft der NAK Süddeutschland mit der Firma Sport Promotion Service angespielt werden, oder zielt diese Bezeichnung darauf ab, dass er für Singles nicht geeignet ist?

Nun ist „Merchandising“ (englisch für „Vermarktung“, von lateinisch mercari „Handel treiben“) auch im Hause Gottes angekommen. Schon auf dem Internationalen Kirchentag 2014 in München wurden die gläubigen Besucher mit „Merchandising-Artikel“, wie Fussbälle, Quitscheenten, Pustefix und vielem mehr, alles mit offiziellem Emblem, gesegnet. Es wurde auch ein eigener IKT-Shop im Internet eingerichtet. Geschäftspartner war hier die Werbemittelagentur Wagemann GmbH aus Eichenau bei München.

Es ist noch gar nicht so lange her, da wäre dies alles „die arme Welt mit ihrem Tand“ gewesen …

Flyer IKT 2014 Partnerschirm

„Und er ging in den Tempel und fing an auszutreiben, die darin verkauften und kauften, und er sprach zu ihnen: Es steht geschrieben: „Mein Haus ist ein Bethaus“; ihr aber habt’s gemacht zur Mördergrube.“ (Lukas 19, 45-46)

„Und er fand im Tempel sitzen, die da Ochsen, Schafe und Tauben feil hatten, und die Wechsler. Und er machte eine Geißel aus Stricken und trieb sie alle zum Tempel hinaus samt den Schafen und Ochsen und verschüttete den Wechslern das Geld und stieß die Tische um und sprach zu denen, die die Tauben feil hatten: tragt das von dannen und macht nicht meines Vaters Haus zum Kaufhause!“ (Johannes 2, 14-16)

„Und Jesus ging zum Tempel Gottes hinein und trieb heraus alle Verkäufer und Käufer im Tempel und stieß um der Wechsler Tische und die Stühle der Taubenkrämer und sprach zu ihnen: Es steht geschrieben: ‚Mein Haus soll ein Bethaus heißen‘; ihr aber habt eine Mördergrube daraus gemacht.“ (Matthäus 21, 12-13)

IKT 2014 Merchandising
IKT 2014 Merchandising

IKT 2014 Merchandising

IKT 2014 Shop

Die Botschaft versus Sendungsauftrag

Die Botschaft von J. G. Bischoff -
 Missachtung des Auftrages Jesu

Seit Anfang der 1950er Jahre die Botschaft von J. G. Bischoff verkündet und gelehrt wurde, sind seitens der neuapostolischen Kirchenführung über die Jahre manche Argumente vorgebracht worden, welche diese Botschaft als von Gott und Jesus kommend autorisieren sollten. Der offizielle Glaube an die Göttlichkeit der Botschaft reichte bis in das Jahr 2013!

Eine zentrale und immens wichtige Frage ist auch heute noch:

Gab es für J. G. Bischoff und die damaligen Apostel eine Möglichkeit herauszufinden ob diese Offenbarung von Gott kam oder nicht?

Diese Frage ist eindeutig und klar mit einem JA zu beantworten.

Sie hätten, auch aus der damaligen Perspektive, wissen müssen, dass sie nicht von Gott und Jesus kommen konnte.

Die Verkündigung der Botschaft von J. G. Bischoff war wissentliche Missachtung des Sendungsauftrages Jesu an seine Apostel.

Vor Beginn der Verkündigung seiner Botschaft — Jesus kommt noch zu seiner Lebenszeit — stand der achtzigjährige J. G. Bischoff in der besonderen Verantwortung festzustellen, ob eine solche Lehre von Gott kommt oder nicht. Es ging um nichts weniger als die Tatsache, ob mit dieser Botschaft zukünftig eine falsche Lehre verkündet und in die Irre geführt wird oder nicht. Die Apostel und anderen Amtsträger standen in der gleichen Verantwortung, auch wenn ihnen eingeredet wurde, sie müssten nur dem Stammapostel glauben, wie es im Amtsblatt von 1954 auf Seite 121 steht:

“Die treuen Knechte und die klugen Jungfrauen haben keine eigene Meinung, sondern sie glauben wie der Stammapostel und handeln auch nach seinem Wort.”

Keiner aus dem Apostelkollegium konnte sich aus dieser Verantwortung stehlen. Jesus sagte eindeutig: So wie mich der Vater gesandt hat, so sende ich euch. Er ist der Sender eines jeden einzelnen Gesandten. Somit wurde schon hier vorsätzlich gegen das Wort Jesu gehandelt, wenn in erster Linie der Glaube an den Stammapostel und sein Wort eingefordert wurde. Jesus war und ist der Sender und er war und ist der Auftraggeber. Jeder Apostel war in erster Linie seinem originären Sender gegenüber verantwortlich. Daran muss und musste sich alles orientieren, auch damals.

Zurück zur alles entscheidenden Frage: Konnte Stammapostel Bischoff und die Apostel aus damaliger Sicht und Erkenntnis feststellen, ob es sich bei der Botschaft um eine göttliche Offenbarung gehandelt hat oder nicht? Kam sie vielleicht sogar von einer Gott feindlichen Macht? …

Der ganze Artikel steht hier zum Download bereit: (aktualisiert: 07.02.15, 23.16 Uhr)

Verkauf NAK Kircheninventar Gemeinde Bodenfelde

Der Altar des Herrn – 3-2-1 meins!

Es ist Mittwochabend der 19. Juni 2013 in Bodenfelde, Kreis Göttingen. Gemeinsam mit den Glaubensgeschwistern der Gemeinde Oberweser-Gieselwerder (Bezirk Kassel) feiern die Geschwister aus der Gemeinde Bodenfelde Gottesdienst. Es ist der Letzte. Eine lange Gemeindegeschichte geht zu Ende. Die Wurzeln reichen zurück bis in das Jahr 1922, wo damals sogenannte Wohnhausgottesdienste stattfanden. Der 17. Juni 1956 gilt als offizielles Gründungsdatum der Gemeinde Bodenfelde.

Seit 2010 feierten die Gemeinden Bodenfelde und Oberweser-Gieselwerder gelegentlich gemeinsame Gottesdienste. Die Fusion der beiden Gemeinden an der Weser erfolgte am Sonntag, 23. Juni 2013, wodurch nun die neugegründete Gemeinde Oberweser-Solling unter der Leitung von Bezirksevangelist Willfried Andrich entstand. Im Gottesdienst vom 19. Juni 2013 nahm der Bezirksälteste Marco Scheuchzer die Entwidmung des Kirchengebäudes vor. Durch eine Entwidmung wird die in der Weihe vorgenommene Bestimmung des Kirchengebäudes als heilige Stätte göttlichen Wirkens aufgehoben. Es ist wieder ein gewöhnliches Gebäude, das einer anderen Verwendung zugeführt werden kann.

Was den Altar des Herrn betrifft, so ist nicht bekannt, ob eine Entwidmung stattgefunden hat. Im Katechismus der Neuapostolischen Kirche steht über eine solche Entwidmung nichts geschrieben. Dieser Altar des Herrn und weiteres Kircheninventar ist nun für irdische 1000 Euro bei Ebay zu haben. Es geht aber sicher noch günstiger. Der Verkäufer, Antik-Trödelladen-Büsing, akzeptiert auch Preisvorschläge.

Link zum Angebot bei Ebay: Kircheninventar Gemeinde Bodenfelde

Link zum Bericht der Entwidmung: NAK Mitteldeutschland

Pfarrer Lutz - Die Weissagungen von Karlshuld

Pfarrer Lutz

Pfarrer Lutz - Die Weissagungen von Karlshuld

Die Weissagungen von Karlshuld und der Anfang der Apostolischen Kirche in Süddeutschland.

Wer zum Beispiel mit der Neuapostolischen Kirche aufgewachsen ist, wurde von klein auf gelehrt, dass er am Erlösungswerk Gottes auf Erden stehen darf. Nur wer neuapostolisch ist oder wird, hat die grundlegende Voraussetzung dabei sein können, wenn Jesus zum zweiten Mal kommt um die Seinen zu sich zu nehmen. Dies war und ist ohne Frage ein exklusiver Anspruch einer Glaubensgemeinschaft.

Aber wie waren die Anfänge am beginnenden 19. Jahrhundert?

Johann Evangelist Georg Lutz wurde am 12. März 1801 zu Burg im bayerischen Schwaben als Kind einfacher Landleute geboren. Früh traten bei ihm Begabung und ein frommer Sinn hervor. Als er 16 Jahre alt war, starb sein Vater. Die Mutter konnte die sechs Kinder nur mit Mühe und Not ernähren. Durch die Initiative des Pfarrers von Burg und der Unterstützung edelgesinnter Christen der Umgebung, konnte Johann E. G. Lutz das Gymnasium besuchen und anschließend studieren.

Das geistliche Leben des jungen Lutz orientierte sich an den Maßstäben der römisch-katholischen Kirchenabteilung. Mit Eifer und strenger Askese versuchte er unermüdlich durch eigenes Tun das Wohlgefallen Gottes auf sich zu ziehen und seine Seligkeit zu erwerben. Jedoch war sein Herz unruhig und von Seelenangst gequält. Das erinnert auch an den Werdegang des jungen Martin Luther.

Das lange Zeit verborgene Licht, welches das Evangelium Jesu auf diese Erde brachte, begann jedoch in jener Zeit durch Geistliche verschiedener Konfessionen immer mehr an Strahlkraft zu gewinnen. Unter anderem durch die Begegnung mit dem katholischen Bischof Sailer wurde Lutz in besonderer Weise berührt und bewegt. Dieser machte keinen Unterschied zwischen den Konfessionen und redete nur von einer Kirche und sah in allen Christen Glieder derselben. Gottes Wirken unter Christen verschiedener Konfessionen sah Bischof Sailer als ein Zeichen, dass der Herr seine Kirche einigen wolle. Nicht das eine Konfession die allein Richtige sei, sondern dass der eine Geist Gottes alle christlichen Konfessionen zur inneren Einigung führen möchte, war die Erkenntnis und Überzeugung jener Geist begabten Menschen.

Was der spätere katholische Pfarrer Johann Evangelist Georg Lutz dabei selbst in seiner Gemeinde erlebte und wie es ihn begeisterte wird in dieser historischen Lebensbeschreibung bewegend dargestellt. Auch er wurde, wie manche andere, von seinen geistlichen Vorgesetzten nicht verstanden und von seinem kirchlichen Dienst suspendiert. Um der erkannten Wahrheit willen, hat er manche Mühen und Entbehrungen auf sich genommen. Für jeden der an die Ursprünge der apostolischen Bewegung zurückkehren möchte, ist dieses Buch ein wertvoller Begleiter.

Dieses Buch ist erschienen im Adlerstein-Verlag. Dort kann es auch bezogen werden.

Opfern per Smartphone

Opfersegen per Smartphone

Bezirksapostel Rüdiger Krause feierte am Sonntag, 16. November 2014 seinen zweiten Zentralgottesdienst. Dazu hatten sich nicht nur die neuapostolischen Christen aus Schenefeld in ihrer Kirche versammelt, sondern auch Tausende weitere norddeutsche Kirchenmitglieder in ihren Gemeinden oder Nachbargemeinden, in die der Gottesdienst via Satellit übertragen wurde.

Smartphone-App zum Opfern vorgestellt

Noch vor Gottesdienstbeginn wurde im Auftrag von Bezirksapostel Krause auf einige Neuigkeiten und Planungen in seinem Bereich Norddeutschland hingewiesen. Ein Punkt knüpfte an die im Oktober verbreitete Videobotschaft des Bezirksapostels zum Thema Opfer an. So bekamen die Kirchenmitglieder die „O-Box“ vorgestellt, eine kostenlose App für Smartphones.

O-Box steht für Opfer-Box, also Opferkasten, und bietet – neben der Überweisung und den Opferkästen in den Gemeinden – die dritte und einfachste Möglichkeit zu opfern. Denn sobald das Handy zur Hand sei, könne geopfert werden, wie es hieß. Weitere Informationen und Angebote, um das Thema Opfer zu vertiefen, würden in den nächsten Monaten auf Gemeinde- und Bezirksebene folgen.

Smartphone-App zum Opfern vorgestellt

Mehr Info unter NAK Norddeutschland

Link zur O-Box-App für Android


„Denn so spricht der HERR HERR: Auf meinem heiligen Berge, auf dem hohen Berge Israel, daselbst wird mir das ganze Haus Israel, alle die im Lande sind, dienen; daselbst werden sie mir angenehm sein, und daselbst will ich eure Hebopfer und Erstlinge eurer Opfer fordern mit allem, was ihr mir heiligt.“ (Hesekiel 20, 40)

 

Antrag Amtseinsetzung

Der fünfte Glaubensartikel und die Wirklichkeit

Im 5. Glaubensartikel geht es um jene die für ein Amt ausersehen sind:

„Ich glaube, dass die von Gott für ein Amt Ausersehenen nur von Aposteln eingesetzt werden und dass aus dem Apostelamt Vollmacht, Segnung und Heiligung zu ihrem Dienst hervorgehen.“

In der Erläuterung heisst es (KNK 2.4.5):

„Gott ist es, der jemanden für ein Amt ausersieht. Von daher ist das Amt kein menschliches Werk und letztlich auch nicht das der Gemeinde, sondern es ist Gottes Gabe an seine Kirche. Der Mensch, so wird im Glaubensartikel ausgedrückt, trägt sein Amt aufgrund göttlichen Willens und nicht menschlicher Entscheidung. … Die „Heiligung“ weist darauf hin, dass Gott selbst in seiner Heiligkeit und Unantastbarkeit durch das Amt handeln will. … Da aus dem Apostelamt „Vollmacht, Segnung und Heiligung zu ihrem [der Amtsträger] Dienst hervorgehen“, steht jeder Amtsträger in einer unaufhebbaren Relation zum Apostelamt.“

Gott selbst erwählt sich einen Menschen zum Dienst. Solche Berufungen gab es schon vor Jahrtausenden. So manches Berufungserlebnis ist in der Heiligen Schrift überliefert. Wer hat nicht schon das Gedicht gelernt, oder zumindest gehört:

„Dreimal hat der Herr gerufen, Samuel um Mitternacht, … horche still und ruft es wieder, sprich: O Herr, dein Knecht ist hier.“

Wenn Gott jemanden zum Dienst erwählt, dann machte er sich bei jenem auch bemerkbar.

Wie wird und wurde das Berufungserlebnis eines Saulus, der darauf zum Paulus wurde, in Gottesdiensten betont und hervorgehoben.

Als Judas seinen Weg ging und die Lücke wieder ausgefüllt werden sollte, da wurde zwischen zwei in Frage kommenden Männern das Los geworfen. Gott sollte die Berufung zeigen. Es heisst in der Schrift: „HERR, aller Herzen Kündiger, zeige an, welchen du erwählt hast unter diesen zweien …“. Dabei war es auch wichtig, dass beide Männer Zeugen des Wirkens Jesu waren.

Keine Apostelversammlung hat einen Matthias gewählt und kein Petrus ihn in sein Amt ordiniert. Es heißt nur: „Und er ward zugeordnet zu den elf Aposteln.“

Gott erwählt, es ist sein Wille und nicht menschliche Entscheidung, so der Text im Katechismus. Wie sieht jedoch die Wirklichkeit aus? Anders.

Die sechs Schritte zu einer Amtseinsetzung lauten:
  1. Bedürfnis (kurze Schilderung der Bedürfnisse)
  2. Vorschlag zur Amtseinsetzung als: …… (In der Regel durch den Gemeindevorsteher)
  3. Antrag und Unterschrift des Bezirksvorstehers
  4. Bemerkung und Unterschrift des Bischofs
  5. Bemerkung und Unterschrift des Apostels
  6. Verfügung des Bezirksapostels

Auf einem entsprechenden Formular gibt es keine Rubrik: Göttliche Zeichen der Berufung.  Dafür wird der Charakter, das Glaubensleben des Einzusetzenden dokumentiert und weitergeleitet. Ebenso wie oft er wöchentlich im Werke Gottes tätig ist und wie es mit seinen Familienverhältnissen aussieht.

Die Erwählung und Berufung zum Amtsträger besteht aus der Schnittmenge von Bedürfnis, Vorschlag, Antrag, Bemerkungen und der finalen Verfügung.

„Ich glaube, dass die von Gott für ein Amt Ausersehenen nur von Aposteln eingesetzt werden …“

Richtig müsste es im Glaubensartikel heissen:

„Ich glaube, dass die von Gott für ein Amt Ausersehenen nur von Bezirksaposteln eingesetzt werden und diese Handlung in der Regel in dessen Auftrag von einem Apostel durchgeführt wird …“

Selbstverständlich kann kein Aussenstehender beurteilen, in wie fern Gott in den am Prozess der Amtseinsetzung beteiligten Personen Zeichen und Hinweise offenbart. Das bleibt, zumindest offiziell, wohl deren Geheimnis.

Auch folgende Erläuterung ist noch einer kurzen Aufmerksamkeit wert:

„Gott ist es, der jemanden für ein Amt ausersieht. Von daher ist das Amt kein menschliches Werk und letztlich auch nicht das der Gemeinde, sondern es ist Gottes Gabe an seine Kirche.“

Die Berufung durch Gott zu einem Amt ist Gabe an seine Kirche. Nach momentaner Kirchenlehre ist „seine Kirche“ die „Kirche Christi“ und diese besteht aus allen rite getauften Menschen. Wie kann es dann sein, dass Amtsträger in einen anderen Ort verziehen und ab diesem Zeitpunkt nie mehr zum Dienst, welcher Gottes Gabe an seine Kirche ist, gerufen werden? „… kein menschliches Werk und letztlich auch nicht das der Gemeinde …“ Wird ein von Gott berufener Amtsträger an einem anderen Ort von einem Beauftragten des Bezirksapostels in seinem Amt nicht mehr „bestätigt“, kann er auch nicht mehr den Dienst verrichten, zu welchem ihn Gott in seiner Kirche berufen hat. Gott erwählt und beruft, aber der Bezirksapostel entscheidet. Wie heisst es noch einmal in der Erläuterung:

„Da aus dem Apostelamt „Vollmacht, Segnung und Heiligung zu ihrem [der Amtsträger] Dienst hervorgehen“, steht jeder Amtsträger in einer unaufhebbaren Relation zum Apostelamt.“

Nicht aus Gott, dem Auftraggeber, kommen Vollmacht, Segnung und Heiligung, sondern aus dem Apostelamt und somit kann Gott auch nicht mehr darüber verfügen, wann, wo und ob überhaupt ein von IHM berufener Amtsträger seinen Dienst in der Kirche Christi ausführen darf.

Darüber gilt es nachzudenken.

Gottesdienstbesuch nicht freiwillig

Leserfrage von Silke Gorklo zum Beitrag: Gottesdienstbesuch nicht freiwillig

Wie schaut es denn in dem Zusammenhang mit der Sündenvergebung aus,
die ja der Selbstprüfung unterliegt?
Wenn ein Gläubiger aus welchen Gründen auch immer nicht am
Abendmahl teilnimmt, weil er mit sich /dem Nächsten/ oder Gott nicht
im Reinen ist, was ist dann?

Da gerät er in innere Bedrängnis, er muss die Gnade annehmen (lt..
Katechismus) aber kann es vor Gott nicht, da er ja ehrlich sein will.
Er sagt sich , wenn ich dennoch zum Abendmahl ginge, wäre ich nicht
authentisch, würde lügen und quasi „mir zum Gericht essen“ (siehe
auch Paulus zu den Korinthern „Wer unwürdig das Brot isst und den
Becher des Herrn trinkt, der isst und trinkt sich das Gericht“ (1 Kor
11,27-29)

Was nun?

Neujahrsansprache 2015 Stammapostel Schneider

Impuls zum neuen Jahr – Neujahrsansprache Stammapostel Schneider

Auf der Website „nactoday“ wurde Anfang des Jahres eine Videobotschaft von Stammapostel Schneider veröffentlicht. Dort heisst es:

„Mit Liebe ans Werk“ – So lautete 2014 das Jahresmotto der Neuapostolischen Kirche. Auch für das neue Jahr 2015 setzt Stammapostel Jean-Luc Schneider wieder Impulse: In seiner Neujahrsansprache geht es um eine besondere Kraftquelle.

Im Zentrum dieser Ansprache steht das von der Neuapostolischen Kirche für das Jahr 2015 herausgegebene Motto: »Freude in Christus«. Bevor der Stammapostel Gründe nennt, warum sich die neuapostolischen Christen in Christus freuen, weist er darauf hin, dass die Glaubensgeschwister im vergangenen Jahr in aller Deutlichkeit „Ja“ gesagt haben zu dem Leitsatz »mit Liebe ans Werk«. Er drückt dabei seine große Freude aus, mit welcher Hingabe diese Haltung mit Leben erfüllt wurde.

Wo immer er bei den Glaubensgeschwistern in aller Deutlichkeit das „Ja“ gehört hat und dabei die Hingabe zu dieser Haltung erlebte, beim Thema „Versöhnung mit der Apostolischen Gemeinschaft“ kam es von ihm selbst nicht so herüber. Da war es wohl mehr Pflicht als Liebe, mehr das Nutzen einer strategischen Gelegenheit als Hingabe.

Beim der Aufzählung der vier Gründe, warum sich alle neuapostolischen Christen in Christus freuen, fällt auf, dass der Stammapostel unterstellend und vereinnahmend formuliert. Jeder Punkt beginnt mit „wir freuen uns …“ Dies erweckt das unterschwellige Gefühl, dass die Freude in Christus von der Kirchenleitung angeordnet wird.

Nun zu den vier Gründen:

  • Wir freuen uns über das Heil durch Christus

Diese Formulierung klingt sehr ökumenisch. Dabei sagt er nicht, dass nach neuapostolischer Lehre das Heil durch Christus nur durch das heilsnotwendige Apostelamt vermittelt werden kann. Im Katechismus heisst es:

„Das Heil wird allein durch den Sohn Gottes möglich (Apg 4,12). Die Vermittlung von Heil erfolgt bis zur Wiederkunft Christi durch die Apostel in Wort und Sakrament, also durch die Predigt des Evangeliums, die Verkündigung der Sündenvergebung, die Taufe mit Wasser und Heiligem Geist sowie durch das Heilige Abendmahl.“ (NAK Katechismus Ausgabe 2012, Punkt 7.6.5)

  •  Wir freuen uns in der Gemeinschaft der Christen

Diese Formulierung hört sich so an, also ob es innerhalb der Neuapostolischen Kirche ein Verlangen gäbe, mit Christen anderer Konfessionen Gemeinschaft zu pflegen oder sogar mit ihnen Gottesdienst zu feiern. Tatsache ist, dass es noch nicht einmal möglich scheint, mit Mitgliedern apostolischer Gemeinschaften zusammen Gottesdienst und Abendmahl zu feiern.

  • Wir freuen uns am Dienen nach dem Vorbild des Herrn

Wer sind in erster Linie die Diener? Das dürfte der Stammapostel, die Bezirksapostel und die Apostel sein. Der Stammapostel als der Größte sogar aller Diener. Wie vorbildlich hat Jesus gedient? Er hat seinen Jüngern (in echt) die Füße gewaschen. Er hat Kranke verschiedener Art geheilt. Er wollte nicht das einer verloren geht (die 100 Schafe von denen eins abseits war und dem der Hirte nachgegangen ist). Er hat kein regelmäßiges, sicheres und hoch dotiertes Gehalt für seinen Dienst erhalten („Die Füchse haben Gruben, und die Vögel unter dem Himmel haben Nester; aber des Menschen Sohn hat nicht, da er sein Haupt hin lege“).

  • Wir freuen uns im Alltag über empfangene Gaben und Kräfte

Über den Einsatz dieser empfangenen Gaben und Kräfte sagt Stammapostel Schneider ein paar Sätze später:

„Wenn wir diese Gaben im Sinn des Evangeliums einsetzen, dann erhellt die Freude in Christus auch unseren Alltag und den unserer Lieben. Und dann können wir dieses Licht gemeinsam weitertragen.“

Zumal noch gar nicht fest steht, welche Gaben von wem empfangen werden, so müssen sie im Sinn des Evangeliums eingesetzt werden, damit Freude in Christus unseren Alltag erhellen kann. Hier wäre es hilfreich gewesen, wenn Stammapostel Schneider ein oder zwei Beispiele genannt hätte. Was soll man sich darunter vorstellen?

Weiter spricht er davon, dass wir uns glücklich schätzen können viele Brüder und Schwestern auf der ganzen Welt zu haben. Wen meint er damit? Die neuapostolischen Brüder und Schwestern oder die Brüder und Schwestern aller christlichen Kirchen und Gemeinschaften? Denn alle mit Wasser Getauften sind unsere Brüder und Schwestern, so drückte es einmal ein Bischof aus. Der unmittelbar darauf folgende Satz lässt nachdenklich werden:

„Gewiss, das Wohl der Gemeinschaft erfordert es manchmal, dass wir unsere persönlichen Wünsche unter die gemeinschaftlichen Interessen stellen.“

Was soll dieser nebulöse Satz, im Anschluss an die Aussage „wir können uns glücklich schätzen viele Brüder und Schwestern auf der ganzen Welt zu haben“, dem Hörer sagen? Welche persönlichen Wünsche könnten da dem Wohl der Gemeinschaft entgegenstehen? Und ist nicht die „Person“ ein Teil der Gemeinschaft? Ja, welcher Gemeinschaft. Der neuapostolischen Gemeinschaft oder der christlichen Gemeinschaft? Regional oder weltweit? Um welche gemeinschaftlichen Interessen kann es hier gehen? Dieser Satz wirft mehr Fragen auf als das er eine klare Antwort gibt.

Der Stammapostel stellt dann noch einmal Christus in den Mittelpunkt, was sehr zu befürworten ist:

  • sich bewusst machen, wie sehr uns Christus liebt
  • wie groß der Sieg ist, den er für uns errungen hat
  • wie wir immer wieder seine Nähe erleben können
  • uns vor Augen stellen, das Christus selbst uns um sich versammelt hat
  • das er jeden einzelnen von uns persönlich erwählt hat

Über jede dieser Aussagen könnte noch einiges gesagt und geschrieben werden. Allein eine Meditation über die Liebe Jesu zu den Menschen würde manche, kurzzeitig zementierte, Kirchenlehre erfrischend konterkarieren.

Die Summe dieser Neujahrsansprache von Stammapostel Schneider hört sich ökumenisch und Christus zentriert an. Das wäre zu begrüßen, wenn nicht die exklusive Heilslehre der Neuapostolischen Kirche im Hintergrund mitschwingen würde.


Eine Abschrift dieser Videobotschaft zum nachlesen und auf sich wirken lassen steht hier zum Download bereit:

Stammapostel Jean-Luc Schneider, Versöhnung steht im Mittelpunkt

Gedanke der Versöhnung steht im Mittelpunkt

Zürich. Wie bereits gemeldet, soll Ende November eine Versöhnungserklärung zwischen der Apostolischen Gemeinschaft und der Neuapostolischen Kirche unterschrieben werden. Das ist ein historischer Augenblick für beide Kirchen, nach fast 60 Jahren Trennung.

Stammapostel Schneider – ein Versöhnungspapier zwischen der Neuapostolischen Kirche und der Apostolischen Gemeinschaft soll unterschrieben werden. Was ist das genau?

Stammapostel Schneider: Es ist richtig, dass ein Versöhnungspapier entstanden ist, das beide Kirchen unterzeichnen werden. So haben wir es öffentlich angekündigt. Ich empfinde das als ein sehr positives Zeichen gegenseitiger Wertschätzung und bin damit absolut einverstanden. Im Kreis der Bezirksapostel waren wir uns auch eins, dass es unsere Pflicht und Aufgabe ist, diesen Weg zu gehen. Es beweist, dass es uns als Christen sehr daran liegt, in der Nachfolge Jesu Christi zu leben.

Wie meinen Sie das?

Stammapostel Schneider: Das Apostelamt ist das Amt der Versöhnung. So sagt es uns die Schrift, so ist es von Gott selbst eingerichtet worden. Der Apostel soll Versöhnung predigen und die Welt mit Gott versöhnen. Das hat nicht nur eine lehrmäßige Komponente. Das ist zuerst und vor allem auch ein ernster Anspruch an die Lebens- und Glaubenshaltung der Apostel selbst. Der Apostel soll immer versöhnliche Gedanken haben und auf andere versöhnlich zugehen. Es darf daher nicht sein, dass wir bis in die heutige Zeit unversöhnlich mit anderen Gemeinschaften umgehen, nur weil wir die gemeinsame Geschichte noch nicht aufgearbeitet haben. »Heute steht der Gedanke der Versöhnung im Mittelpunkt«

Aber dass das Apostelamt ein Versöhnungsamt ist, wissen wir schon lange. Warum erst jetzt dieser Hinweis darauf?

Stammapostel Schneider: Das Apostelamt als Amt der Versöhnung herauszustellen, ist natürlich nicht meine Erfindung. Ich will aber, dass andere das glaubwürdig an uns wahrnehmen. Wir meinen das ernst, es ist nicht nur eine Aussage in unserem Katechismus, sondern unser tiefer innerer Wunsch, diesem Willen Gottes gerecht zu werden. Und nochmal: es ist Gottes Wille, dieses Amt damit zu betrauen. Dem müssen wir uns heute stellen und können nicht andauernd ausweichen. Das geht nicht! Allerdings – und das will ich auch in aller Offenheit sagen – braucht es für Versöhnung den richtigen Augenblick. Der war bislang noch nicht da. Es gab verschiedene Versuche, die alle notwendig waren. Doch jetzt wollen wir die Gunst der Stunde nutzen.

Mehr Infos unter nactoday

Dr. Reinhard Kiefer, nicht immer einer Meinung

Dr. Kiefer: „Ich war schon anderer Meinung als der Stammapostel“

(30.08.2014) Hamburg/Frankfurt. Das kürzlich erschienene Interview mit Dr. Reinhard Kiefer auf nacworld, dem sozialen Netzwerk der Neuapostolischen Kirche, ist auf großes Interesse gestoßen. Hier – mit freundlicher Genehmigung der Portalbetreiber – ein Auszug.

Der studierte Germanist und evangelische Theologe Reinhard Kiefer hat seit 1998 eine Dozentur für Neuere Deutsche Literaturgeschichte an der RWTH Aachen inne und ist seit 2010 Mitglied der theologischen Abteilung des Verlags der Neuapostolischen Kirche International. Zu seinen dortigen Aufgaben gehört die Beratung von Stammapostel Jean-Luc Schneider in seinen theologischen Entscheidungen.

Warum braucht der Stammapostel einen theologischen Berater?

Weil die Ansprüche der Gläubigen und der Welt an den Glauben sich geändert haben. Also früher war Glauben eine Herzensangelegenheit. Dieser Glaube musste nicht unbedingt intellektuell verantwortet werden. Das ist heute anders. Heute wird eben gefragt, wie ist denn das System, das dahinter steckt? Wie kann ich das rechtfertigen, was ich lehre? Wie ist der biblische Zusammenhang oder der allgemein theologische Zusammenhang (…)? Und darum kümmere ich mich dann.

Waren Sie schon einmal anderer Meinung als der Stammapostel? Und wie gehen Sie damit um? Und wie reagiert der Stammapostel?

Ja, ich war schon anderer Meinung als der Stammapostel. Ich gehe sehr entspannt damit um, er auch. Weil: Meinung meint nicht Lehre. Also bis es zu einer Lehrfindung kommt und einem Lehrausdruck, ist der Weg sehr lang. Und auf dem Weg dahin gibt es natürlich unterschiedliche Meinungen, das ist ganz normal.

Mehr Info unter nak-norddeutschland.de