Jedes treue und kindlich gläubige Gotteskind 1. Klasse kennt es nicht anders: Das „Opfer“ ist ein zentraler Punkt neuapostolischer Lehre. Nicht etwa weil Jesus der Christus es gelehrt hätte, sondern weil es – ursprünglich als heidnischer Kult um Gottheiten zu begegnen – christlichen Kirchen zu großem und größtem Reichtum verholfen hat. Und mit dabei ist auch die Neuapostolische Kirche.
Das „Opfer“ wurde und wird von Gott gesegnet, ist also eine Art Kapitalanlage für den Opferer. Unzählige Berichte und Geschichten von göttlichen Rückzahlungen und mehrfacher Vermehrung gegebener finanzieller „Opfer“ sind in neuapostolischen Publikationen zu finden. Opfer gleich Segen, das war über viele Jahrzehnte eine in vielfachen Varianten gepredigte „Erfolgsformel“. Das wird heute allerdings nicht mehr ganz so direkt vermittelt, denn das Gott durch so eine Opfer-Lehre mit einem Zigarettenautomaten verglichen wird – oben etwas rein um unten etwas heraus zu bekommen – wurde seit einiger Zeit offensichtlich auch den kirchenleitenden Aposteln klar. Die neue Lehre lautet: Wir opfern nicht um gesegnet zu werden, sondern weil wir gesegnet wurden! Was für ein genialer Trick. Weiter heißt es, dass mit dem Opfer Gott nur das gegeben wird, auf was er ganz selbstverständlich einen Anspruch hat, denn alles wurde von ihm empfangen! Wieder ein wunderbarer Trick. Aber dabei wird es nicht belassen. Um ganz sicher zu gehen, dass kindlich gläubige Gotteskinder 1. Klasse gar nicht mehr anders können als zu „opfern“ wird auch noch die moralische Keule aus der apostolischen Ideentasche hervorgeholt. Die Apostel sagen, wir opfern Gott aus Liebe und Dankbarkeit! Und jetzt einmal ehrlich, wer versteht nicht direkt oder unterschwellig die darin enthaltene Botschaft? Sie lautet ganz klar: Wenn du nicht opferst, dann liebst du Gott nicht und bist ihm auch nicht dankbar. Und welches treue Gotteskind 1. Klasse möchte sich einem solchen schweren Selbstvorwurf aussetzen?
Fakt ist, durch die schon immer rigide betriebene Opferlehre wurden auch die Neuapostolischen Kirchen – zumindest einige davon – sehr, sehr reich. Nun kann keinem verboten werden weiterhin seine mehr oder weniger hat verdienten Moneten einer Körperschaft des öffentlichen Rechts auf das Bankkonto zu überweisen oder in die aufgehängten „Opferkästen“ zu stecken. Mann sollte sich allerdings wenigsten einmal tiefere Gedanken machen, wen man damit wirklich dient und das dieses Thema heidnischen Ursprungs ist. Ja wie dadurch sogar gegen die Lehre Jesu Christi gehandelt wird:
„Wer demgegenüber Jesu Lehre hochhält, muß mit dieser Anschauung brechen. Der Opferbegriff ist der gefährlichste Feind alles wahren Christentums. Er ist ein direkter Schritt in das Heidentum zurück, die schärfste Negation von Jesu Lehre über Gott und ein Leben in Gott. “ (Wilhelm Soltau)
Die ganze Betrachtung von Wilhelm Soltau steht hier zum Download zur Verfügung:
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